Kunst im Dialog mit der Landschaft

Im Staff Landschaftspark schuf der renommierte Künstler Richard Serra im Jahr 1998 mit „Lemgo Vectors“ ein faszinierendes Zusammenspiel von Kunst und Natur.

Das Werk besteht aus drei massiven geschmiedeten Stahlblöcken, die auf gleicher Geländehöhe platziert sind. Serra beschreibt sein Konzept prägnant: „Drei geschmiedete Blöcke auf gleicher Geländehöhe zu platzieren. Ihre vordere Kante weist in die Richtung der steilsten Neigung. Die oberen Flächen sind einander waagerecht angeglichen.“
Beim Nähern aus Richtung Lemgo taucht zunächst ein massiver, kubischer Block auf, der aus einer Anhöhe hervorzuwachsen scheint. In einiger Entfernung erkennt man zwei weitere gleichartige Formationen.

Gemeinsam bilden die drei Stahlblöcke ein unsichtbares Kraftfeld in der hügeligen Landschaft und laden Besucher zu einer einzigartigen Raumerfahrung ein, die unser Verständnis von Wahrnehmung und Landschaft neu definiert.

Ein großer verrosteter Metallwürfel steht auf Gras neben einem gewundenen Schotterweg, mit grünen Sträuchern und Bäumen im Hintergrund unter einem teilweise bewölkten blauen Himmel.
Eine rostfarbene rechteckige Metallskulptur steht am Ende eines gemähten Graspfades, der von hohem Wildgras gesäumt ist, mit grünen Bäumen und Büscheln rosafarbener Blumen im Hintergrund.
Eine Person geht auf einem gepflasterten Weg durch Grasfelder mit vereinzelten Bäumen; ein schmaler, gemähter Pfad führt einen Hügel hinauf zu einem braunen rechteckigen Gebäude in der Ferne. Im Vordergrund steht eine große Steinsäule.

»Ich möchte Räume konstruieren, die uns ein wenig mehr davon erfahren lassen, wer wir sind, damit wir alle anders werden können, als wir sind.«

Abstrakte Formen aus schwarzer Tinte auf weißem Hintergrund, mit einer zentralen Form, die oben von einer horizontalen Linie durchschnitten wird, und zwei separaten, strukturierten Formen darunter, die groben Pinselstrichen ähneln.
Erste Skizze von Richard Serra

Anders als bei traditionellen Skulpturen gibt es bei „Lemgo Vectors“ keine definierte Vorder- oder Rückansicht. Jeder Betrachter bestimmt selbst seinen Weg durch den skulpturalen Raum und wird zum beweglichen Zentrum des Werks.
Diese Freiheit der Perspektive verleiht dem Erlebnis eine besondere Dimension. Jeder Standort bietet eine einzigartige, gleichwertige Ansicht. Die Wahrnehmung bleibt unabgeschlossen und offen. Zeit wird als Moment erhöhter Konzentration spürbar, und die eigene Präsenz im Hier und Jetzt intensiviert sich. Serras Vision wird so greifbar: „Ich möchte Räume konstruieren, die uns ein wenig mehr davon erfahren lassen, wer wir sind, damit wir alle anders werden können, als wir sind.“

Im Staff Landschaftspark wird diese Vision Wirklichkeit – ein einzigartiger Dialog zwischen Kunst und Natur, der den Betrachter zu neuen Perspektiven einlädt und sein Verhältnis zu Raum und Zeit intensiviert.

Ein Mädchen steht auf einem großen, rostigen Metallblock und hilft einem jüngeren Jungen beim Hinaufklettern, indem sie seine Hände hält. Sie befinden sich draußen auf einer Wiese mit grünen Bäumen und einem klaren blauen Himmel im Hintergrund.
  • Fotos: Lena Jelinski, Gerhard Milting
  • Skizze: Richard Serra