Für Alfred Staff waren es nicht die funktionell-technischen, sondern weit mehr die ästhetischen Dimensionen des Lichts, die ihn seit Gründung seines Leuchtenunternehmens beschäftigten. Der Zusammenhang zwischen Form, Lichtwirkung und Wahrnehmung prägte das Denken von Alfred Staff und bald auch das Produktprogramm seiner in Sachen Design führenden Marke.
Die Entscheidung, sein Lebenswerk 1987 in eine Stiftung zu überführen und dieser als Zweck die Förderung von Kunst und Naturschutz in der Region aufzugeben, entsprang der tiefen Neigung und Überzeugung des kinderlos gebliebenen Unternehmers. Allerdings blieb Alfred Staff nicht mehr die Zeit vergönnt, die Ergebnisse des mäzenatischen Engagements zu erleben; er starb im Herbst 1989.
Entscheidenden Anteil an der aktiven Ausformulierung des Profils der Staff Stiftung hatte in den Folgejahren ihr Vorstandsmitglied Walter Bergmeier (1931-1999). Er war 1946 als erster kaufmännischer Lehrling in die junge Firma eingetreten und bis zur vollständigen Übernahme des Unternehmens durch die Zumtobel Gruppe Ende 1994 Primus inter Pares der Staff-Geschäftsführung.
1908
Alfred Staff wird in Brandenburg / Havel geboren. Nach dem Schulabschluß absolviert er eine Schlosserlehre.
1934
Eintritt in das Propellerbauunternehmen Schwarz, wo er seinen späteren Geschäftspartner Otto Schwarz kennen lernt.
1945
Bis zum Kriegsende leitet Staff das Schwarzsche Zweigwerk in Eilenburg. Nach dem Sieg der Alliierten verlassen er und Otto Schwarz die Sowjetische Besatzungszone und gründen in Lemgo einen Drei-Mann-Betrieb, der Gebrauchsgüter aus Holz und Metall, Vulkanisier- und Reparaturarbeiten sowie Kartoffelkäferbekämpfung anbietet. Die Standortwahl war auf die westfälisch-lippische Stadt gefallen, weil dort Furnierhersteller als frühere Lieferanten der Propellerfertigung ansässig waren.
1946
Herstellung der ersten schmiedeeisernen Leuchten; Großaufträge kommen in der Folge vor allem von den im Wiederaufbau befindlichen Staatsbädern der Region.
1951
Tod von Otto Schwarz. Alfred Staff übernimmt sämtliche Gesellschaftsanteile. Strategische Neuausrichtung vom Projektleuchtengeschäft zur Serienfertigung designorientierter innovativer Lichtprogramme.
1957
Das Unternehmen zählt zu den ersten Preisträgern der neuen Ausstellungsreihe „Gute Industrieform“ (heute iF Design) auf der Hannover Messe; in den nächsten drei Jahrzehnten wird sich die Zahl der Auszeichnungen durch die wichtigste deutsche Designinstitution auf über 200 summieren.
Inbetriebnahme des neuen Lemgoer Produktionsstandorts Grevenmarsch.
1958
Beginn des Aufbaus der ausländischen Vertriebsorganisation mit der Gründung der französischen Tochtergesellschaft.
1966
Staff stellt auf der Hannover Messe den ersten elektronischen Lichtregler Variolux vor.
1967
Markteinführung der ersten, VDE-Normen entsprechenden Stromschiene lite-Trac durch Staff.
1983
Anläßlich seines 75. Geburtstags schreibt Alfred Staff den Internationalen Nachwuchswettbewerb „Licht und Design“ aus.
1987
Gründung der Staff Stiftung durch Alfred Staff und seinen Adoptivsohn Werner Staff Starke (1922-1995).
1989
Tod Alfred Staffs, neuer Mehrheitseigner des Unternehmens ist Werner Staff Starke. Die Staff Stiftung hält 25 Prozent. Mit Beginn des Jahres 1993 übernimmt die Zumtobel Gruppe 51 Prozent aller Gesellschafteranteile, 1994 erfolgt die Aufstockung auf 100 Prozent. Die Leuchtenaktivitäten wurden unter der neuen Marke Zumtobel Staff fusioniert.
_Foto: Dittmar Renner (1)