Durch die Rückführung des Geländes in den Zustand wie vor der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung entsteht ein Lebensraum für unterschiedliche Tierarten.
Hierzu sind im Park Natursteine zu Haufen mit Fugen und Spalten aufgeschichtet worden; auch abseits lagerndes Totholz, das von Pilzen (Saprophyten) bedeckt ist, gibt den Tieren Nahrung und Lebensraum.
Auf den Wildblumenwiesen kann man zunehmend unterschiedliche Arten von Insekten beobachten.
Im Landschaftspark gibt es mittlerweile eine besondere Vielfalt an Faltern, weil ein großes und breitgefächertes Blütenangebot besteht und völlig auf den Einsatz von Insektiziden verzichtet wird. Als Falter bezeichnet man ausgewachsene Schmetterlinge. Viele Falter ernähren sich von Blütennektar und sind wiederum für die Blumen von besonderer Bedeutung, da bestimmte Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen nur von Faltern bestäubt werden können.
Im Landschaftspark können zum Beispiel vor allem von Februar bis November Admirale beobachtet werden, die zur Familie der Edelfalter gehören. Man sieht sie häufig auf Sommerflieder oder im Herbst auf Fallobst. Ein weiteres Beispiel sind die als gefährdet geltenden Bläulinge, die blütenreiche und nährstoffarme Wiesen bevorzugen. Sie fliegen ungefähr von April bis September. Das Tagpfauenauge hat seinen Namen aufgrund des Augenmusters, das sich auf den aufgeklappten Flügeln befindet. Dies schreckt mögliche Freßfeinde des Tagpfauenauges ab. Zusammengeklappt sieht dieser Falter wie ein dürres Blatt aus und ist so sehr unauffällig.
Die Staff Stiftung fördert derzeit eine Bestandsaufnahme der Arten von Faltern im Landschaftspark, die durch Fachleute über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstellt wird; diese Bestandsaufnahme bezieht sowohl Tag- als auch Nachtfalter ein.
In der Nähe der Feuchtbiotope des Landschaftsparks können Sie bis in den Oktober hinein auch Großlibellen beobachten. Großlibellen sind besonders geschickte Flieger, die ihre Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen können und dadurch sehr wendig sind.
Im Staff Landschaftspark ist eine große Vielfalt an Vögeln anzutreffen. Darunter befinden sich verschiedene Kleinvogelarten wie auch Greifvögel.
In den Heckenbereichen siedeln sich in wachsendem Maße Kleinvogelarten an wie zum Beispiel der seltene Stieglitz, auch Distelfink genannt. Der Distelfink brütet gerne in Streuobstwiesen und ernährt sich unter anderem von Distelsamen. Der Landschaftspark bietet somit ideale Bedingungen für die Wiederansiedlung von Distelfinken.
Feldsperlinge, die früher selbstverständlich in unseren Gegenden vorkamen, sind wegen Problemen mit der Nahrungsmittelversorgung selten geworden. Im Park haben sie sich wieder angesiedelt, weil hier ein passendes Futterangebot vorhanden ist. Beispielsweise werden im Winter die Sonnenblumenfelder nicht gemäht, und die Feldsperlinge können sich von den Körnern ernähren.
Der Grünspecht ist ein weiterer Vogel, den man im Landschaftspark beobachten kann. Er ist auf der Oberseite hochgrün und auf der Unterseite hellgraugrün. Im Vergleich zu anderen Spechten bewegt sich der Grünspecht geschickter am Boden. Er hämmert weniger als andere Spechte an Bäumen und sucht seine Nahrung auch auf dem Boden. |
Greifvögel sind seit einiger Zeit auf das Gelände zurückgekehrt, weil das Nahrungsangebot (zum Beispiel Mäuse) durch den Verzicht auf Dünge- und Spritzmittel vielfältig ist. Dies wurde auch durch die Aufstellung von ca. acht Meter hohen Greifstangen begünstigt. Beispiele für Greifvogelarten im Landschaftspark sind Bussarde, Falken und Eulen: Bussarde haben adlerartig breite Flügel, kurze Schwänze und sind sehr gute Gleit- und Schwebeflieger. Falken kann man sehr gut bei der Nahrungssuche erkennen, wenn sie auf einer Stelle flattern (rütteln), um sich blitzschnell auf die erspähte Beute herabzustürzen.
Eulen, die ebenfalls zur Familie der Raubvögel gehören, haben als besonderes Merkmal, daß sie nachtaktiv sind. Ihr Gefieder ist seidenartig, was einen geräuschlosen Flug ermöglicht. Eulen können das geringste Geräusch wahrnehmen und in der Nacht scharf sehen. Sie fressen nur frisch getötete Tiere wie Mäuse oder Maulwürfe.
Es werden drei Hauptgruppen unterschieden, von denen jeweils Vertreter in Park vorkommen: Ohreneulen (im Park kommt die Waldohreule vor) mit Federbüscheln an den Ohren, Käuze (im Park gibt es den Waldkauz) ohne Ohrbüschel mit mehr oder weniger vollständigem Schleier und Schleiereulen (im Park kommt die gemeine Schleiereule vor) ohne Ohrbüschel mit vollständig geschlossenem Schleier und dunkelbraunen bis schwarzen Augen. Alle Eulen legen reinweiße Eier und nisten in alten Krähennestern oder in Baumhöhlen.
Ebenfalls nachtaktiv und im Landschaftspark heimisch sind Fledermäuse; sie können mit Hilfe ihrer Flughäute fliegen, die sich über die verlängerten Finger bis zu den Hinterfüßen und zum Schwanz erstrecken. Kriechen können sie nur sehr ungeschickt. Sie haben einen außergewöhnlich ausgeprägten Hör- und Tastsinn. Fledermäuse in unserer Region halten Winterschlaf. Zum Schlafen hängen sich die Fledermäuse meist verkehrt herum an den Hinterfüßen auf und hüllen sich in die Flügel wie in einen Mantel. Sie sind sehr nützlich für das Gleichgewicht in ihrer Umgebung, da sie Insekten vertilgen.
Im Landschaftspark kommen Säugetiere vor, die sich wild angesiedelt haben wie Feldhasen, Wiesel oder Hermeline, und einige, die wir gezielt ansiedeln, wie Shropshire Schafe, damit gefährdete Arten einen neuen Lebensraum erhalten.
Seit einiger Zeit sind Feldhasen im Park häufig anzutreffen. Feldhasen haben braunes bis rotbraunes Fell und sehr lange Löffel (Ohren). Sie sind Einzelgänger und halten sich tagsüber meist verborgen. Erst in der Dämmerung verlassen sie die Deckung. Sie ernähren sich von Pflanzen wie Gräsern, Kräutern oder Klee.
Außerdem haben auf dem Gelände Wiesel, insbesondere Mauswiesel (auch Zwergwiesel genannt) und Hermeline (auch Kurzschwanzwiesel genannt) einen Lebensraum gefunden. Wiesel leben als Einzelgänger und sind meist in der Dämmerung und nachts aktiv. Das Sommerfell zeichnet sich dadurch aus, daß die Oberseite braun und die Unterseite weiß ist. Im Winter ist das gesamte Fell weiß. Als Unterschlupf dienen ihnen hohle Baumstämme, Steinhaufen oder verlassene Baue anderer Tiere.
Seit Mai 2006 leben im Staff Landschaftspark auf einem gesonderten Gelände, manchmal auch auf angrenzenden Weiden, Shropshire Schafe. Das Shropshire Schaf stammt aus der Grafschaft Shropshire in England. Es wurde dort als Hausschafrasse zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Es ist mittelgroß (es wird bis zu 80 Zentimeter groß) und hat ein reinweißes Vlies. Es ist sehr robust und anpassungsfähig.
Das Verhalten der Shropshire Schafe ist ruhig, wodurch das Herdenmanagement sehr einfach ist. Das besondere an diesen Schafen ist, daß sie keine Triebe von Nadelholzgewächsen verbeißen oder Rinden von Bäumen schälen und so zur Landschaftspflege beitragen. Gleichzeitig halten Sie das Gras zwischen den Bäumen kurz und kommen mit kargem Futterangebot zurecht, da sie eine sehr gute Grundfutterverwertung haben.